Verbesserungsvorschlag für Nikon - Hyperfokaldistanz-Fokus


Als ambitionierter Hobby- und größtenteils Landschaftsfotograf war ich jahrelang mit einer Nikon D5100 unterwegs. Mit dem Wechsel auf Vollformat und gleichzeitig von Spiegelreflex zu spiegellos zu einer Z7 II, und dem damit verbundenen Display statt Sucher, kam mir kurzer Eingewöhnungsphase eine fehlende Funktion in den Sinn, die ich auch bei Nikon als Verbesserungsvorschlag eingereicht habe: Den „HF-Modus“.

Ich fotografiere hauptsächlich Landschaften auf Reisen. Meistens geht es mir darum, einen Einduck des Erlebten in einem Foto festzuhalten. Damit Bilder Tiefe bekommen und lebendig werden, platziere ich gerne etwas in den Vordergrund, ohne den Hintergrund in Unschärfe zu hüllen. Ich benötige also einen großen Schärfebereich. Dafür bediente ich mich regelmäßig der wunderbaren App PhotoPills, und ließ mir die Hyperfokaldistanz zu den aktuellen Einstellungen berechnen, auf die ich dann fokussiere. Dies ist ziemlich umständlich und man kann auch nicht wirklich gut ablesen, auf welche Entfernung man fokussiert hat; dafür sind die Abstufungen an den Objektiven zu grob. Manchmal hilft eine grobe Abschätzung der Entfernung eines Objektes, auf das man dann scharf stellen kann.

Mit der Z7 kann man sich im manuellen Modus zumindest die Tiefenschärfe als eine Art Überlagerung (blau oder rot) anzeigen lassen und ich versuche dies auch zu nutzen. Allerdings fällt mir je nach Motiv und Umgebung auf, dass man hier ab und an die Farben wechseln muss, um die Umrisse erkennen zu können; und bei manchem Licht ist dies generell schwierig. Die meisten Z-Objektive habe auch eine kleine Skala, an der man ablesen kann, wie groß der Schärfentiefebereich ist und ob dieser bis unendlich geht, aber ganz ehrlich: das ist so grob und schwierig abzulesen – einmal weil es einen Blick von oben auf das Objektiv benötigt und zum anderen weil nicht ganz klar ist, wann denn unendlich effektiv erreicht ist. Dafür ist die Skala einfach zu grob.

Also hab ich mich gefragt, wieso es neben MF (manueller Fokus) und AF (Autofokus) eigentlich keinen HF-Modus gibt: Den Hyperfokal-Fokus. Eingeschaltet sollte immer auf die Hyperfokaldistanz scharf gestellt werden gemäß des gerade von mir gewählten Objektivs und den gewählten Einstellungen. Wenn eine App dies berechnen kann, dann sollte es die Kamera schließlich auch können.

Als Ergänzung und um etwaige „Unschärfen“ - sprich Fehler - auszumerzen, könnte ich mir eine weitere Verbesserung zum HF-Modus vorstellen: analog zur Belichtungskorrektur eine HF-Korrektur, die mit +1 +2 +3 noch ein klein wenig nachregelt und den Fokuspunkt minimal nach hinten verschiebt. 0 = berechnete Distanz, +1 = 10 cm weiter hinten, +2 = 20 cm weiter hinten – oder andere, adäquate Werte, ggf. logarithmisch aufsteigend.

Dies sollte doch einfach zu implementieren sein, sofern man die Objektive so steuern kann, dass sie exakt auf eine Entfernung scharf stellen.

Nachtrag: Leider kam von Nikon noch kein Feedback, aber die haben aktuell sicherlich auch genug mit den Z8-Rückrufaktionen zu tun. Und das letzte Firmeware-Update hatte auch keine Überraschung im Gepäck.


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